Austausch eines Wellendichtrings am Portal- Getriebe meines Hela D15

Vorab möchte ich eins klarstellen. Ich bin kein Landmaschinenmechaniker. Mein Bericht und meine Fotos sollen lediglich den Menschen eine kleine Hilfestellung sein, die sich an dieses Thema das erste Mal heranwagen. Mein Tun hat keinen Anspruch auf Perfektion.

Also zuerst natürlich den Schlepper aufbocken und mit Hölzern sicher abstützen. Dann das Hinterrad abbauen. Die Bremse am Bremsgestänge lösen und den Bremshebel an der Bremswelle abbauen. Auch die Halterung am Achstrichter. So kann später die Bremswelle an der Bremsplatte verbleiben. Dann die Bremstrommel abziehen. Evtl. mit Hilfe der Bohrungen und einer passenden Schraube. Bei mir ging es so. Dann kommt die grosse Mutter an der Achse dran. Sicherungsblech aufschlagen und die grosse Mutter lösen. Wer so einen riesigen Gabelschlüssel nicht hat, muss sich halt mit einer grossen Rohrzange behelfen. Macht die Mutter aber nicht schöner.


Dann sieht man die Bremsplatte mit den Bremsbelägen. Es ist ratsam alles zu beschriften. Die Klammern links und rechts drehend aushängen und die Federn 2 und 3 aushängen. Dann kann man die Beläge nach vorne abkippen und aushängen.
Dahinter ist dann noch ein Hebel, der nur gesteckt ist.  Die Feder 4 noch aushängen, dann kann die Bremsplatte abgeschraubt weden.
Nach der Demontage der Bremsplatte kommen wir sodann an das eigentliche Portalgetriebe. Die etlichen Schrauben auf der Rückseite lösen und das Gehäuse mit einem Kunststoffhammer langsam nach vorne wegklopfen. Dann kann man den Gehäusedeckel mit dem Antriebsstummel nach vorne abziehen.
Das nächste Bild zeigt den Gehäusedeckel mit Kugellager. Hinter dem Lager sitzt der Wellendichtring. Das Lager konnte ich mit der Hand abziehen. Den Wellendichtring habe ich mit einem passenden Holz über Kreuz ausgetrieben.
Der Wellendichtring hat die Grösse 65 x 90 x 13 (Innendurchmesser x Aussendurchm. x Stärke in mm)
Nun macht man am Besten gleich die alte Dichtung am Gehäuse mit einer Klinge vorsichtig ab. Mit Bremsenreiniger säubern und auf Reste der Dichtung achten.
Jetzt wird dann noch eine neue Gehäusedichtung selber gemacht. Nicht mit einem Locheisen, sondern mit einer passenden Stahlkugel und einem Hämmerchen. Zuerst wird mit der Kugel mit raschen vorsichtigen Hammerschlägen das erste Schraubenloch in einem Kreis arbeitend gestanzt. Dann wird das Loch mit einer Schraube gesichert. Hernach das gegenüberliegende Loch und wieder gesichert. So werden nacheinander alle Löcher herausgearbeitet. Geht wirklich sehr einfach. Dann wird mit einem kleinen Hammer und sehr schnellen gefühlvollen Schlägen der Rand innen und aussen über die Kante"abgeschlagen".

Nach dem Zusammenbau bemerkte ich, dass der Getriebestummel ein sehr grosses Axialspiel hatte. Auch nach dem Entfernen der Papierdichtung war das Axialspiel noch zu üppig. Bei Herrn Leins inHopferbach besorge ich mir die für den Ausgleich erforderlichen Distanzscheiben. Diese werden hinter dem Kugellager eingelegt. Für das spätere Abdichten nahm ich dann nur noch Dichtungssilikon.

So nun viel Erolg.